Worum geht es?
KLARpsy-Texte bereiten Forschungsergebnisse aus der Psychologie für die Öffentlichkeit auf. Dieser KLARpsy-Text wurde von Mitarbeitenden des Leibniz-Instituts für Psychologie verfasst. Der KLARpsy-Text fasst die Übersichtsarbeit mit dem Titel In search of convergent regional brain abnormality in cognitive emotion regulation: A transdiagnostic neuroimaging meta-analysis zusammen. Diese Übersichtsarbeit beinhaltet eine Metaanalyse. Die Übersichtsarbeit wurde 2022 veröffentlicht. Sie stammt von Tina Khodadadifar und neun weiteren Forschenden von der Shahid Beheshti Universität in Teheran im Iran und 13 weiteren Instituten.
Was war das Ziel der Übersichtsarbeit?
Hintergrund:
Im Alltag erleben wir viele Situationen, die starke
Forschungsfrage:
Zeigt sich eine unterschiedliche Gehirnaktivität, wenn gesunde und psychisch kranke Personen ihre Gefühle beeinflussen?
Wie sind die Forschenden in der Übersichtsarbeit vorgegangen?
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gesucht?
Die Forschenden suchten nach Studien, in denen Erwachsene ihre
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gefunden?
Die Forschenden fanden insgesamt 32 Studien aus den Jahren 2007 bis 2020. Das mittlere Alter der Teilnehmenden lag zwischen 19 und 41 Jahren.
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit gemacht?
Zunächst schauten sie, ob sich die Gehirnaktivität bei psychisch gesunden und erkrankten Personen bei der Beeinflussung der eigenen Gefühle allgemein unterscheidet. Dann teilten sie die Studien nach Merkmalen der Aufgaben und nach Art der psychischen Erkrankung ein.
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit untersucht?
Die Forschenden untersuchten unter anderem folgende Merkmale:
-
Merkmale der Aufgabe
- Ziel
- das ausgelöste
Gefühl weniger spüren - das ausgelöste
Gefühl stärker spüren
- das ausgelöste
Wirkung des Bilds/Videos- es löst negative Gefühle aus
- es löst positive Gefühle aus
- Wie sollen die Personen versuchen, ihre Gefühle zu beeinflussen?
- das Bild
neu bewerten , meist positiver - zum Bild wird emotionaler oder zeitlicher
Abstand gewonnen - es gab keine genaue Anweisung
- das Bild
- Ziel
-
Merkmale der Teilnehmenden
- gesunde Teilnehmende
- Menschen mit einer psychischen Störung
Hinweis der KLARpsy-Autor:innen
Sollten Ihnen Begriffe in diesem Abschnitt nicht vertraut sein, finden Sie eine Erklärung im KLARsaurus-Wörterbuch.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
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Es gab keinen bedeutsamen allgemeinen Unterschied der Gehirnaktivität zwischen gesunden und psychisch kranken Personen, während sie ihre
Gefühle beeinflussten . Das heißt, die gleichen Gehirnbereiche waren in beiden Gruppen aktiv. -
Betrachtete man die unterschiedlichen Merkmale der Aufgabe, zeigten sich auch keine bedeutsamen Unterschiede der Gehirnaktivität.
Wie lassen sich die Ergebnisse bewerten?
Was ist die Ursache für die Ergebnisse?
Es gab keine bedeutsamen Unterschiede der Gehirnaktivität bei Menschen mit und ohne psychische Störung, wenn sie ihre Gefühle beeinflussten. Auch bei einem bedeutsamen Unterschied hätte man jedoch nicht schließen können, dass die psychische Erkrankung die Ursache für diesen Unterschied ist.
Sind die Ergebnisse durch eingeschränktes Veröffentlichen von Studien verzerrt?
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Worum geht es? Eindeutige Forschungsergebnisse lassen sich leichter veröffentlichen als uneindeutige Ergebnisse. Das ist für Übersichtsarbeiten problematisch. Sie können unveröffentlichte Ergebnisse nämlich nicht berücksichtigen.
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Was bedeutet das für die vorliegende Übersichtsarbeit? Die Forschenden fanden Hinweise auf solche Verzerrungen und mussten aus methodischen Gründen selbst Studien aussortieren, die keine bedeutsamen Ergebnisse hatten. Da sie in der Übersichtsarbeit jedoch keine bedeutsamen Unterschiede gefunden haben, hatten die Verzerrungen wahrscheinlich keine Auswirkung.
Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
Die Forschenden geben zu bedenken: Nicht nur die einzelnen psychischen Erkrankungen sind sehr verschieden. Auch die Ergebnisse und Berechnungen der einzelnen Studien waren sehr unterschiedlich. Offen bleibt auch, inwiefern die Schwere der Erkrankung und ob die Personen in
Therapie waren, eine Rolle spielen könnte. Zusätzlich dazu gab es für einige Erkrankungen nur wenige Betroffene, während andere Erkrankungen, wie
Welchen Alltagsbezug sehen die Forschenden in der Übersichtsarbeit?
Die Forschenden schließen aus ihrer Übersichtarbeit, dass es wichtig ist, psychische Erkrankungen auch gemeinsam zu betrachten, um besser zu verstehen, wie das Gehirn im Umgang mit Gefühlen funktioniert. Und ob es Unterschiede zu gesunden Menschen gibt. Ihre Übersicht fand jedoch keine eindeutigen Unterschiede, was verschiedene Gründe haben könnte. Vielleicht gibt es keinen Unterschied, den alle Störungen gemeinsam haben. Oder die Methoden, Aufgaben und die untersuchten Personen der Studien waren zu verschieden. Die Forschenden betonen jedoch, dass Einzelstudien bei Personen mit bestimmten psychischen Erkrankungen jeweils eigene Veränderungen im Gehirn bei der Beeinflussung ihrer Gefühle gefunden haben.
Was ist noch zu beachten?
Wer hat die Übersichtsarbeit finanziert?
Ein Forscher hat Forschungsgelder von folgenden Einrichtungen bekommen:
- Horizon 2020, ein Forschungs- und Innovationsförderprogramm der EU
- National Institute of Mental Health, ein Forschungsinstitut und Teil des US-Gesundheitsministeriums
- Deutsche Forschungsgemeinschaft, eine Förderorganisation für die Wissenschaft in Deutschland
Berichten die Forschenden in der Übersichtsarbeit eigene Interessenkonflikte?
Die Forschenden berichten, dass keine