Worum geht es?
KLARpsy-Texte bereiten Forschungsergebnisse aus der Psychologie für die Öffentlichkeit auf. Dieser KLARpsy-Text wurde von Mitarbeitenden des Leibniz-Instituts für Psychologie verfasst. Der KLARpsy-Text fasst die Übersichtsarbeit mit dem Titel Neural correlates of multisensory integration in the human brain: an ALE meta-analysis zusammen. Diese Übersichtsarbeit beinhaltet eine Metaanalyse. Die Übersichtsarbeit wurde 2023 veröffentlicht. Sie stammt von Sebastian Scheliga und fünf weitere Forschenden von der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen und fünf weitere Forschende.
Was war das Ziel der Übersichtsarbeit?
Hintergrund:
Im Alltag nutzen wir ständig mehrere Sinne gleichzeitig. Ein Beispiel: Wenn wir eine Straße überqueren wollen, schauen und hören wir, ob ein Auto kommt. Dieses gleichzeitige Nutzen verschiedener Sinne nennt man
Aber wie schafft es unser Gehirn, diese Sinneseindrücke zu verbinden? Es gibt bereits viele Studien dazu, wie das Gehirn einzelne Sinne verarbeitet. Was jedoch fehlt, ist eine umfassende Übersicht darüber, wie das Gehirn mehrere Sinne gleichzeitig verarbeitet. Genau das untersucht diese Übersichtsarbeit.
Forschungsfrage:
Welche Hirnregionen sind aktiv, wenn wir mehrere Sinne gleichzeitig nutzen?
Wie sind die Forschenden in der Übersichtsarbeit vorgegangen?
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gesucht?
Die Forschenden suchten nach Studien zum
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gefunden?
Die Forschenden fanden insgesamt 49 Studien aus den Jahren 2000 bis 2029. Aus diesen Studien konnten sie Ergebnisse von 830 Personen in
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit gemacht?
In einer allgemeinen Metaanalyse mit 49 Studien schauten die Forschenden, welche Gehirnregionen beim
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit untersucht?
- Aktivität in verschiedenen Gehirnregionen beim Zusammenspiel der Sinne
- Welches Zusammenspiel der Sinne untersuchten die Studien?
- Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen in verschiedenen Kombinationen, zum Beispiel Hören und Sehen
Hinweis der KLARpsy-Autor:innen
Sollten Ihnen Begriffe in diesem Abschnitt nicht vertraut sein, finden Sie eine Erklärung im KLARsaurus-Wörterbuch.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
-
Beim
Zusammenspiel der Sinne waren folgende Regionen aktiv: beidseitig Bereiche in der oberen und mittlerenStirnwindung , demThalamus , in der rechtenInsula sowie in der linken unteren Stirnwindung. -
Betrachtete man nur die Studien zum Zusammenspiel von Hören und Sehen, dann zeigte sich eine ähnliche Aktivierung im Gehirn. Auf beiden Seiten war die obere und die mittlere Stirnwindung aktiv. Auf der linken Seite war die untere Stirnwindung aktiv und links zeigten die Insula und der Thalamus Aktivität.
-
Die Untersuchung der restlichen Studien, die andere Kombinationen der Sinne untersucht hatte, fand keine gemeinsame bedeutsame Aktivierung im Gehirn.
Wie lassen sich die Ergebnisse bewerten?
Was ist die Ursache für die Ergebnisse?
In der Übersichtsarbeit wurden mehrere aktive Hirnregionen beim
Sind die Ergebnisse durch eingeschränktes Veröffentlichen von Studien verzerrt?
-
Worum geht es? Eindeutige Forschungsergebnisse lassen sich leichter veröffentlichen als uneindeutige Ergebnisse. Das ist für Übersichtsarbeiten problematisch. Sie können unveröffentlichte Ergebnisse nämlich nicht berücksichtigen.
-
Was bedeutet das für die vorliegende Übersichtsarbeit? Die Forschenden machen keine Angaben dazu, ob es Hinweise auf solche Verzerrungen gibt. Sie mussten jedoch aus methodischen Gründen selbst Studien aussortieren, die keine bedeutsamen Ergebnisse hatten. Ob beim Zusammenspiel der Sinne tatsächlich genau die in der Übersichtsarbeit beobachteten Hirnregionen aktiv sind, bleibt damit unklar.
Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
Die Forschenden geben zu bedenken: Zum Zusammenspiel von Hören und Sehen gab es sehr viele Studien, während die anderen Kombinationen selten vertreten waren. Außerdem waren die Methoden der einzelnen Studien sehr verschieden. Das Ergebnis der Übersichtsarbeit ist dadurch unsicher.
Welchen Alltagsbezug sehen die Forschenden in der Übersichtsarbeit?
Unser Alltag ist geprägt von einer Vielzahl an
Was ist noch zu beachten?
Wer hat die Übersichtsarbeit finanziert?
Die Erstellung der Übersichtsarbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen gefördert.
Berichten die Forschenden in der Übersichtsarbeit eigene Interessenkonflikte?
Die Forschenden berichten, dass keine