Worum geht es?
KLARpsy-Texte bereiten Forschungsergebnisse aus der Psychologie für die Öffentlichkeit auf. Dieser KLARpsy-Text wurde von Mitarbeitenden des Leibniz-Instituts für Psychologie verfasst. Der KLARpsy-Text fasst die Übersichtsarbeit mit dem Titel Effects of Psychological Interventions on Performance Anxiety in Performing Artists and Athletes: A Systematic Review with Meta-Analysis zusammen. Diese Übersichtsarbeit beinhaltet eine Metaanalyse. Die Übersichtsarbeit wurde 2023 veröffentlicht. Sie stammt von Marc Niering und drei weiteren Forschenden vom Institut für Biomechanik und Neurowissenschaften in Hannover und drei weiteren Instituten.
Was war das Ziel der Übersichtsarbeit?
Hintergrund:
Im Leistungssport und in der darstellenden Kunst kann starke Versagensangst zu Problemen führen: Sie schränkt die Leistungsfähigkeit ein und hängt mit weniger Lebensqualität zusammen. Dabei ist besonders die Ausführung von
Forschungsfrage:
Mit ihrer Übersichtsarbeit wollten die Forschenden herausfinden: Welchen Effekt haben psychologische Interventionen auf die Versagensangst in einer Leistungssituation von Athlet:innen und Künstler:innen? Lässt sich dieser Effekt auch auf die allgemeine Neigung zu
Wie sind die Forschenden in der Übersichtsarbeit vorgegangen?
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gesucht?
Die Forschenden suchten nach Studien mit Personen, die bei einem künstlerischen Auftritt oder einem sportlichen Wettkampf
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gefunden?
Insgesamt fassten die Forschenden 20 Studien zusammen, die zwischen 1960 und 2022 veröffentlicht wurden. Sieben Studien kamen aus dem Bereich Musik, jeweils zwei aus den Bereichen Schwimmen, Tennis, Turnen und Basketball, sowie jeweils eine aus den Bereichen Rugby, Fußball, Karate, Wushu und Golf. So konnten sie die Ergebnisse von 707 Teilnehmenden in einer Metaanalyse untersuchen.
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit gemacht?
In den 20 Studien schauten die Forschenden, ob psychologische Interventionen dabei helfen, die Versagensangst in einer Leistungssituation von Athlet:innen und Künstler:innen zu verringern. Außerdem wurde untersucht, ob psychologische Interventionen auch die allgemeine Neigung zu Ängstlichkeit reduzieren können.
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit untersucht?
- Ob die Person an einer psychologischen
Intervention teilgenommen hat- Ja, zum Beispiel:
Achtsamkeitstrainings , motivierende Selbstgespräche,Visualisierung - Nein, Person war in der
Kontrollgruppe
- Ja, zum Beispiel:
- Wie ängstlich die Person ist
- Versagensangst in einer Leistungssituation
- Allgemeine Neigung zu Ängstlichkeit
Hinweis der KLARpsy-Autor:innen
Sollten Ihnen Begriffe in diesem Abschnitt nicht vertraut sein, finden Sie eine Erklärung im KLARsaurus-Wörterbuch.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Versagensangst in einer Leistungssituation war bei Athlet:innen und Künstler:innen, die an einer psychologischen
Intervention teilgenommen haben, geringer als bei jenen ohne eine solche Intervention. Diestandardisierte Mittelwertsdifferenz (SMD) betrug 0.88. Das ist ein großer Unterschied in der Versagensangst in einer Leistungssituation zwischen der Interventionsgruppe und den Kontrollgruppen. - Die allgemeine Neigung zu Ängstlichkeit unterschied sich nicht bedeutsam zwischen der Interventionsgruppe und den Kontrollgruppen.
Wie lassen sich die Ergebnisse bewerten?
Was ist die Ursache für die Ergebnisse?
In der Übersichtsarbeit wurde der Unterschied in der Versagensangst zwischen Athlet:innen und Künstler:innen mit und ohne psychologische
Sind die Ergebnisse durch eingeschränktes Veröffentlichen von Studien verzerrt?
- Worum geht es? Eindeutige Forschungsergebnisse lassen sich leichter veröffentlichen als uneindeutige Ergebnisse. Das ist für Übersichtsarbeiten problematisch. Sie können unveröffentlichte Ergebnisse nämlich nicht berücksichtigen.
- Was bedeutet das für die vorliegende Übersichtsarbeit? Die Forschenden fanden Hinweise auf eine kleine Verzerrung bei den Ergebnissen bezüglich der Versagensangst in einer Leistungssituation. Sie nehmen deshalb an, dass der Unterschied zwischen den Künstler:innen und Athlet:innen mit und ohne psychologische Intervention tatsächlich etwas kleiner ist als in ihrer Übersichtsarbeit berechnet. Bezüglich der allgemeinen Neigung zu Ängstlichkeit fanden sich allerdings keine Hinweise auf eine solche Verzerrung. Daher gehen sie davon aus, dass der Unterschied zwischen den Gruppen tatsächlich so klein ist, wie von ihnen berechnet.
Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
Die Forschenden geben zu bedenken, dass sich die Bedingungen, unter denen die zusammengefassten Studien durchgeführt wurden, zum Teil stark unterschieden haben. So wurden zum Beispiel psychologische Interventionen unterschiedlich lange und oft durchgeführt. Auch die Teilnehmenden unterschieden sich zwischen den Studien in ihrer Expertise oder ihrem Alter.
Welchen Alltagsbezug sehen die Forschenden in der Übersichtsarbeit?
Psychologische
Was ist noch zu beachten?
Wer hat die Übersichtsarbeit finanziert?
Die Erstellung der Übersichtsarbeit wurde nicht durch Dritte, zum Beispiel Stiftungen oder Unternehmen, finanziell gefördert oder unterstützt.
Berichten die Forschenden in der Übersichtsarbeit eigene Interessenkonflikte?
Die Forschenden berichten, dass keine