Wörterbuch KLARsaurus
Unser KLARsaurus enthält allgemeinverständliche Übersetzungen und Erklärungen bestimmter psychologischer Fachbegriffe zum Nachschlagen und Anwenden für alle Interessierten. Die Erklärungen mit vielen Beispielen laden zum Schmökern ein.
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Fachbegriff | Übersetzung | Erklärung |
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Abhängige Variable | Untersuchtes Merkmal | Eine Größe, die gemessen wird, um die Wirkung der Veränderung einer anderen Größe zu messen; will man beispielsweise die Auswirkung von einer zusätzlichen Stunde Nachhilfe pro Woche auf die Schulnoten untersuchen, so sind die Schulnoten die Abhängige Variable |
Achtsamkeit | Gezielte Aufmerksamkeit, Im Moment sein | Mit der Aufmerksamkeit im aktuellen Moment sein, ohne diesen zu bewerten |
Achtsamkeitstrainings | Angeleitete Übungen, die helfen, den Moment bewusst und ohne Bewertung wahrzunehmen. Ziel ist es, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. | |
Affekt | Gefühl | |
Altruismus | Selbstlosigkeit, Selbstloses Verhalten | |
Angststörung | Überbegriff verschiedener psychischer Störungen (z.B. Panikstörung, Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie). Diese gehen mit dem Gefühl starker Angst einher, die äußerlich unangebracht erscheint und häufig auch mit unangenehmen Gedanken und körperlichen Empfindungen verbunden ist. Betroffene haben daher einen großen Leidensdruck. | |
Anorexia Nervosa | Magersucht | Eine Essstörung, bei der die Betroffenen absichtlich sehr viel abnehmen und untergewichtig sind. Sie haben eine gestörte Wahrnehmung ihres eigenen Körpers. Zum Beispiel fühlen sich manche Betroffene zu dick, obwohl sie stark untergewichtig sind. Die Anorexia Nervosa kann schwere körperliche Folgen haben. |
Antidepressiva | Medikamente gegen Depression | Medikamente, die für die Behandlung einer Depression zugelassen sind. Sie wirken nicht gegen die Ursache der Depression, können aber die Beschwerden lindern und dabei helfen, eine Depression zu überwinden oder abzuschwächen. |
Antipsychotika | Psychose-Medikamente | Medikamente, die zur Behandlung einer Psychose zugelassen sind. Sie wirken nicht gegen die Ursache der Psychose, aber können die Beschwerden lindern. Zum Beispiel können sie beruhigend wirken oder die Wahrnehmung von Dingen, die gar nicht da sind, verringern. |
antisoziale Persönlichkeitsstörung | Betroffene neigen dazu, sich ohne Rücksicht auf andere so zu verhalten, wie es für sie den größten Vorteil hat. Sie zeigen sich wenig einfühlsam und gleichgültig gegenüber den Folgen ihres rücksichtslosen Verhaltens für andere. | |
Attribution | Zuschreibung | |
Aufmerksamkeitsdefizit | Unaufmerksamkeit | |
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) | ADHS ist die Abkürzung für "Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung". ADHS zeigt sich durch starke Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, durch starke Impulsivität und körperliche Unruhe. | |
Autismus-Spektrum-Störung | Autismus | Eine Entwicklungsstörung, die meist in der frühen Kindheit beginnt. Betroffene zeigen wiederholte Verhaltensweisen und sind im Sozialverhalten auffällig. |
Autogenes Training | Ein psychologisches Verfahren zur Entspannung, bei dem Personen lernen, sich selbst zur Entspannung anzuleiten. | |
autoritärer Erziehungsstil | Elterliche Erziehung, die durch wenig elterliche Wärme und Kontrolle durch Zwang gekennzeichnet ist. | |
autoritativer Erziehungsstil | Elterliche Erziehung, die durch viel elterliche Wärme, Kontrolle durch Aushandeln und die Förderung der Eigenständigkeit des Kindes gekennzeichnet ist. | |
Aversion | Abneigung | Wenn eine Person gegen die gleiche Sache immer wieder mit starker Unlust reagiert, nennt man das eine Aversion. Das passiert meist unbewusst, also ohne dass die Person das willentlich steuert. Eine Aversion entsteht aufgrund von Erfahrungen, Meinungen oder Gefühlen. Man kann zum Beispiel eine Aversion gegen einen bestimmten Geruch entwickeln. |
Behandlungsintensität | Umfang einer Behandlung | Wie umfangreich ist eine Behandlung? Wird beispielsweise bestimmt über die Art der behandelnden Person (ihre Expertise), die Häufigkeit und Dauer der Behandlung und inwiefern die Behandlung genau auf das Problem der behandelten Person zugeschnitten ist. |
Beobachtungsstudie | Eine Studie, bei der Personen nur beobachtet werden. Sie werden nicht, wie bei einem Experiment, Bedingungen zugeordnet oder müssen Aufgaben erfüllen. Mit Beobachtungsstudien kann man beispielsweise Zusammenhänge untersuchen, aber keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen. | |
Beta (Regressionsgewicht Beta) | Beschreibt, wie sehr ein Merkmal (z.B. Anzahl Sitzungen einer Psychotherapie) ein zweites Merkmal (z.B. Wohlbefinden) vorhersagen kann. Je stärker Beta von 0 abweicht, desto stärker der Zusammenhang. Ab ±0.10 spricht man von einem schwachen, ab ±0.30 von einem mittelstarken und ab ±0.50 von einem starken Zusammenhang. In der Psychologie sind starke Zusammenhänge eher selten. Zum Beispiel beträgt der Zusammenhang zwischen Schulnote und Intelligenz "nur" um 0.50. Das ist ein Beispiel für einen der stärksten Zusammenhänge, den man in der Psychologie findet. | |
Bias | Verzerrung | Bezeichnet eine Verzerrung jeglicher Art, zum Beispiel verzerrte Wahrnehmung von Situationen oder Verzerrung bei der Auswertung von Studien oder dem Berichten von Forschungsergebnissen |
Big Five - Persönlichkeitsmerkmale | Fünf Hauptmerkmale der Persönlichkeit | Nach dem Big Five-Persönlichkeitsmodell hat jeder Mensch fünf grundlegende Persönlichkeitseigenschaften, die unterschiedlich ausgeprägt sind. Dies sind Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus. |
Bindungsverhalten | Verhalten in engen Beziehungen | Beobachtbares Verhalten, das Menschen im Kontakt mit wichtigen Bezugspersonen (Eltern, Partner:in, etc.) zeigen |
Binge Eating | Essattacken | Essattacken, bei denen unkontrolliert eine große Menge an Nahrung konsumiert wird |
bipolare Störung | Psychische Störung, bei der die Stimmung stark zwischen zwei Extremen schwankt. Wenn Betroffene in einer manischen Phase sind, befinden sie sich in Hochstimmung, sind aktiv, reizbar und unruhig. Wenn sie in einer depressiven Phase sind, sind sie hingegen sehr niedergeschlagen und denken möglicherweise auch an Selbsttötung. | |
Borderline-Persönlichkeitsstörung | Betroffene neigen zu sehr starken Stimmungsschwankungen. Es fällt ihnen oft schwer, stabile Beziehungen einzugehen und aufrecht zu erhalten. Viele empfinden ein belastendes Gefühl großer innerer Leere und Unsicherheit darüber, wer sie eigentlich sind. Manchmal verletzen Betroffene sich auch absichtlich selbst - selbstverletzendes Verhalten tritt aber nicht nur bei Borderline auf. | |
Bulimia Nervosa | Bulimie | Eine Essstörung, bei der die Betroffenen wiederholt in kurzer Zeit extrem viel essen. Danach versuchen sie auf unangemessene Weise, dem dickmachenden Effekt von Essen entgegenzuwirken. Zum Beispiel erbrechen sie absichtlich, sie hungern eine Zeit lang oder sie nehmen Abführmittel. |
Burnout | Ein Gefühl des "Ausgebranntseins", das durch Dauerstress und Überlastung ausgelöst wird. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit der Belastung auf der Arbeit benutzt - Burnout kann aber auch bei Stress oder Überlastung im Privatleben auftreten. Burnout ist keine eigene psychische Störung, kann aber beispielsweise mit Depressionen in Verbindung stehen. | |
Cause-Related Marketing | Marketing-Methode, bei der Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zusammenarbeiten. Wenn Menschen etwas bei dem Unternehmen kaufen, wird ein Teil des Betrags an die gemeinnützige Organisation gespendet. | |
Cerebellum | Kleinhirn | Teil des Metencephalons (Hinterhirn). Kontrolliert Muskeln, Koordination und Bewegung. |
chronisch | andauernd, langfristig, unheilbar | |
Coach | Beim Coaching unterstützt ein Coach Menschen dabei, ihre persönlichen oder beruflichen Ziele zu erreichen. Zum Einsatz kommen gezielte Fragen und Feedback, keine direkten Anweisungen. Es geht vor allem darum, sich über die eigenen Stärken und Ziele klar zu werden und neue Fähigkeiten zu entwickeln. | |
Coachee | Person, die gecoacht wird | Eine Person, die gecoacht wird. Sie erhält Unterstützung und Anleitung von einem Coach, um ihre Ziele zu erreichen, Fähigkeiten zu entwickeln oder Herausforderungen zu bewältigen. |
Coaching | Beim Coaching unterstützt ein Coach Menschen dabei, ihre persönlichen oder beruflichen Ziele zu erreichen. Zum Einsatz kommen gezielte Fragen und Feedback, keine direkten Anweisungen. Es geht vor allem darum, sich über die eigenen Stärken und Ziele klar zu werden und neue Fähigkeiten zu entwickeln. | |
Cognitive Load | geistige Beanspruchung | Beschreibt, wie geistig anspruchsvoll das Lernen mit bestimmten Aufgaben ist. |
Cohen’s d | Effekt zur Größe eines Unterschieds | Statistisches Maß, beschreibt die Größe eines Unterschieds zwischen zwei Gruppen (zum Beispiel zwischen Therapie und keiner Therapie); unter 0.2 spricht man von einem sehr kleinen Unterschied; bis 0.5 von einem kleinen Unterschied; bis 0.8 von einem mittelgroßen Unterschied und ab 0.8 von einem großen Unterschied |
Compliance | Einhaltung, Zustimmung | Wie sehr sich eine Person an vorab getroffene Absprachen hält (zum Beispiel, inwiefern Patient:innen verschriebene Medikamente regelmäßig einnehmen) |
Computertomographie (CT) | Eine Untersuchungsmethode, um über Röntgenstrahlen Bildaufnahmen des Gehirns oder anderer Teile des Körperinneren zu machen. | |
Coping | Bewältigungsverhalten, Problembewältigung | Art und Weise, wie Menschen Situationen und Probleme bewältigen |
Cortisol | Stresshormon | |
Craving | Verlangen | Beschreibt im Zusammenhang mit einer Sucht das starke Verlangen nach der jeweiligen Droge. Craving kann aber auch in anderen Kontexten genutzt werden - zum Beispiel für das Verlangen nach Nahrung bei Essstörungen. |
Depression | Psychische Störung, bei der Betroffene eine extreme Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit empfinden. Häufig ist dieses Empfinden begleitet von Schuldgefühlen und sehr negativen Gedanken über sich selbst, die Welt und die Zukunft. Betroffene leiden häufig an mangelnder Energie und ziehen sich immer mehr zurück. Manchmal treten auch Gedanken an eine Selbsttötung auf. | |
depressive Beschwerden | Beschwerden, die zusammen in einer bestimmten Häufung und Stärke die Diagnose einer Depression rechtfertigen. Das sind zum Beispiel Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit oder negative Gedanken über sich selbst, die Welt und die Zukunft. Wer depressive Beschwerden hat, hat nicht automatisch eine Depression. Aber alle Menschen mit Depression haben depressive Beschwerden. | |
Deskriptive Studie | Beschreibende Studie | Studie, deren Ergebnisse auf dem Beschreiben von Daten beruhen. Die Aussagekraft von deskriptiven Studien ist damit eingeschränkt. Aus deskriptiven Studien können beispielsweise keine Schlüsse darüber gezogen werden, ob Unterschiede zwischen zwei Gruppen über die Stichprobe hinaus bedeutsam sind. |
Diagnose | medizinischer Befund | Feststellung durch medizinisches oder psychotherapeutisches Fachpersonal, dass jemand eine bestimmte Krankheit oder psychische Störung hat. |
Disposition | Neigung | Neigung, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, etwas auf bestimmte Weise wahrzunehmen oder bestimmte Umgebungen oder Situationen aufzusuchen. Eine Disposition zu Ängstlichkeit führt zum Beispiel dazu, dass Situationen schneller als bedrohlich wahrgenommen werden. |
dorsales Striatum | Ein Bereich des Gehirns, der dafür zuständig ist, Verhalten zu kontrollieren und beim Verarbeiten von Belohnungen eine Rolle spielt. Der Bereich ist außerdem für die Planung von Bewegung wichtig. | |
dritte Welle der kognitiven Verhaltenstherapie | neue Formen der kognitiven verhaltenstherapie | Kognitive Verhaltenstherapie, die mit neuen Behandlungstechniken angereichert ist. Dabei wird ein größerer Schwerpunkt auf Methoden gelegt, die Achtsamkeit und Akzeptanz fördern. |
DSM | Das "Diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen" umfasst eine Einteilung psychischer Störungen. Es dient als Leitfaden zur Diagnosestellung. Das DSM ist vor allem in den USA und allgemein in der Forschung verbreitet. | |
Effektstärke | Die Effektstärke verdeutlicht die Größe und Richtung der Ergebnisse einer statistischen Analyse. Je nachdem, welche Analyse gerechnet wurde, werden unterschiedliche Effektstärkemaße verwendet (z.B. Cohens d, Hedges g). Die Effektstärke hilft dabei, Ergebnisse zu interpretieren, ihre Relevanz einzuschätzen und mit anderen Untersuchungsergebnissen zu vergleichen. | |
Eigenschaft | Überdauernde Merkmale im Erleben und Verhalten, in denen sich Menschen voneinander unterscheiden können. Eigenschaften sind ziemlich stabil: Sie bestehen über verschiedene Situationen und über längere Zeit hinweg. Manche Menschen sind zum Beispiel ängstlicher als andere. Das kann man in verschiedenen Situationen und unter wechselnden Umständen beobachten. | |
Einsamkeit | Bezeichnung für ein Gefühl. Man bezeichnet eine Person als einsam, wenn sie darunter leidet, dass sie weniger oder schlechtere Kontakte zu Mitmenschen hat, als sie es sich wünscht. | |
Einstellung | Art und Weise, wie Menschen über Dinge, andere Menschen oder Sachverhalte denken oder diese bewerten | |
Elektrische Stimulation | Reizung menschlicher Nerven durch elektrische Ströme. Bei der Transkutanen Elektrischen Stimulation (TENS) werden zum Beispiel Elektroden auf der Haut am Ohr oder dem Rücken angebracht, um bestimmte Nerven zu stimulieren. Sie wird unter anderem zur Behandlung von Epilepsie, Depressionen oder Schmerzen eingesetzt. | |
Emotion | Gefühl | Eine Emotion entsteht in der Regel aus einem erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnis heraus und ist länger andauernd. Emotionen sind auch wichtig dabei, Ziele zu entwickeln und zu verfolgen. |
emotionale Kompetenz | Umgang mit Gefühlen | Beschreibt die Fähigkeit, mit eigenen und fremden Gefühlen umzugehen. Dazu gehören das Erkennen, Verstehen, Ausdrücken, Kontrollieren und Beeinflussen von Gefühlen aller Art. |
Emotionale Kompetenz | Umgang mit Gefühlen, Fähigkeit, mit Gefühlen umzugehen | Beschreibt die Fähigkeit, mit eigenen und fremden Gefühlen umzugehen. Dazu gehören das Erkennen, Verstehen, Ausdrücken, Kontrollieren und Beeinflussen von Gefühlen aller Art. |
Emotionsdysregulation | Schwierigkeiten im Umgang mit den eigenen Gefühlen | |
Emotionsregulation | Einflussnahme auf eigene Gefühle | |
Empathie | Einfühlungsvermögen | |
Episode | Zeitraum, in dem die Symptome einer psychischen Störung auftreten. Zum Beispiel, bei postpartalen Psychosen oder Schizophrenie gibt es solche abgegrenzten Phasen, in denen Symptome besonders stark sind. | |
Erziehungsstil | Erziehungsverhalten | |
Essstörung | Ein Überbegriff für alle psychische Störungen, bei denen sich die Betroffenen auf unterschiedliche Weise ständig mit dem Thema "Essen" beschäftigen und darunter leiden. Zu den Essstörungen gehören zum Beispiel die Anorexia Nervosa oder die Bulimia Nervosa. | |
Experiment, experimentell | Wissenschaftliche Studie, in der Untersuchungsbedingungen zufällig zugeordnet werden. Dies ermöglicht es, zu untersuchen, ob es eine Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt. Beispiel: Versuchspersonen wird zufällig vor einer Aufgabe entweder Mut gemacht oder nicht. Anhand der Unterschiede zwischen diesen Bedingungen kann man beurteilen, ob Ermutigung eine Ursache für die Leistung der Personen war. | |
Expert:innen aus Erfahrung | Auch: "Genesungsbegleiter:innen". Menschen, die selbst psychische Erkrankungen haben oder hatten und auf Grundlage dieser Erfahrungen anderen Erkrankten helfen und sie begleiten. Sie ergänzen dabei die professionellen Hilfen durch die persönliche Erfahrung im Umgang mit der Erkrankung ("Erfahrungsexpertise"). | |
Exploration | Suche(n) nach neuen Informationen | |
exploratorisch | Eine wissenschaftliche Untersuchung ist exploratorisch oder explorativ, wenn man keine Vorannahmen über ein Ergebnis getroffen hat. Man hat keine Theorie oder Annahme, wie das Ergebnis ausfallen könnte. Dieses Vorgehen eignet sich, wenn man sich einen neuen Einblick in ein Forschungsthema verschaffen möchte. | |
Expressed Emotion | Das "Expressed Emotion"-Konzept beschreibt eine kritische, ablehnende oder feindselige Haltung von Eltern gegenüber ihren Kindern. Auch "emotionales Überengagement", also eine unangemessen starke gefühlsmäßige Verstrickung in die Belange der Kinder, kann dazu zählen. | |
Extraversion | Neigung zu Aktivität und Geselligkeit | Eines von fünf grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen, die jeder Mensch hat, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind |
Fatigue | Quälende Müdigkeit und Erschöpfung, auch als "Erschöpfungs-Syndrom" bezeichnet. Die extreme Erschöpfung ist sowohl körperlicher, aber auch seelischer oder geistiger Natur. Sie tritt vor allem im Rahmen körperlicher Krankheiten oder als Nebenwirkung einer Krebsbehandlung auf. | |
fiktiv | ausgedacht, erfunden | |
Follow-Up | Nachuntersuchung | Bezeichnet in der Forschung einen Messzeitpunkt nach der eigentlichen Studie. Untersucht eine Studie beispielsweise, wie wirksam eine bestimmte Therapie ist, dann wird nicht nur direkt vor und nach der Therapie gemessen, wie gut es den Studienteilnehmenden geht, sondern auch 6 oder 12 Monate später. |
frontaler inferiorer Gyrus | Untere Stirnwindung | Teil des Gehirns im vorderen Lappen der Großhirnrinde. Steht mit der sprachlichen Kommunikation im Zusammenhang. |
Frontalhirn | Ein Bereich des Gehirns, der dafür zuständig ist, Verhalten zu planen und zu kontrollieren. Der Bereich ist außerdem für die Sprache, Aufmerksamkeit und das Gedächtnis wichtig. | |
funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) | Eine Untersuchungsmethode, um Bildaufnahmen von der Arbeitsweise des Gehirns zu machen. Basierend auf Magnetfeldern kann der Blutfluss im Gehirn und damit die Aktivierung bestimmter Bereiche des Gehirns untersucht werden. | |
g-Faktor | allgemeine Intelligenz | Ein Faktor, der ein Maß für die allgemeine Intelligenz darstellt, im Unterschied zu Maßen spezieller Intelligenz (zum Beispiel: räumliches Vorstellungsvermögen) |
Gegenwartspräferenz | Vorliebe für sofortige Belohnungen | Höheres Bewerten von Ereignissen, die zeitlich nahe sind (z.B. der Möglichkeit einen kleineren Geldbetrag sofort zu erhalten im Vergleich dazu in einem Jahr einen höheren Betrag zu erhalten). Die Gegenwartspräferenz wird oft anhand von Belohnungen untersucht. |
generalisierte Angststörung | Psychische Störung, bei der Betroffene nahezu ständig Angst empfinden. Dazu kommen häufig besorgte Gedanken und körperliche Beschwerden wie Herzrasen oder Bauchschmerzen. | |
Generalisierung | Verallgemeinerung | Inwiefern man davon ausgehen kann, dass die Ergebnisse einer Studie auf neue Situationen übertragbar sind. |
Gewissenhaftigkeit | Neigung zu Ordentlichkeit und Pflichtbewusstsein | Eines von fünf grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen, die jeder Mensch hat, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind |
Gewohnheit | Wenn Personen die Gewohnheit haben, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, zeigen sie dieses Verhalten in bestimmten Situationen automatisch ohne darüber nachzudenken. Beispielsweise kochen manche Menschen morgens nach dem Aufstehen ganz automatisch Kaffee, sobald sie die Küche betreten. | |
Hazard Ratio (HR) | Ein Maß für das Risiko, dass bei einer Gruppe mit einem Merkmal im Vergleich zu einer Gruppe ohne dieses Merkmal ein bestimmtes Ereignis auftritt (z.B. das Risiko für Lungenkrebs bei einer rauchenden Gruppe im Vergleich zu einer nicht rauchenden Gruppe). Ist die Hazard Ratio gleich 1, unterscheiden sich die Gruppen nicht. | |
Hedges g | Ist ein Maß für den Unterschied zwischen zwei Gruppen im Hinblick auf ein Merkmal (z.B. Zufriedenheit bei Männern im Vergleich zu Frauen). Je stärker Hedges g von 0 abweicht, desto größer ist der Unterschied. Ab ±0.20 spricht man von einem kleinen, ab ±0.50 von einem mittelgroßen und ab ±0.80 von einem großen Unterschied. | |
Herzratenvariabilität (HRV) | Meint die Veränderung zeitlicher Abstände zwischen zwei Herzschlägen. Sie gilt als körperlicher Hinweis für die Anpassungsfähigkeit eines Menschen an wechselnde Anforderungen. Je höher die Herzratenvariabilität, desto körperlich und seelisch gesünder sind Menschen tendenziell. | |
Heterogenität | Uneinheitlichkeit | Das Ausmaß, in dem Bestandteile eines Objekts oder einer Gruppe sich unterscheiden. Eine Gruppe an Menschen ist zum Beispiel heterogen zum Merkmal "Nationalität", wenn jedes Gruppenmitglied eine andere Nationalität hat. |
Heterosexualität | Uneinheitlichkeit | Gegengeschlechtliche sexuelle Orientierung. Man fühlt sich sexuell zu Angehörigen eines anderen Geschlechts hingezogen. |
Hippocampus | Liegt im unteren Temporallappen (Schläfenlappen) und ist Teil des limbischen Systems. Dient als Speicherplatz für Erinnerungen und spielt daher eine große Rolle bei unserem Gedächtnis. | |
histrionische Persönlichkeitsstörung | Betroffene möchten unbedingt im Mittelpunkt stehen und verhalten sich dementsprechend auffällig oder dramatisch. Ihre Gefühle wechseln häufig und sie drücken sie sehr extrem aus. | |
Hochsensibilität | erhöhte Reizempfindlichkeit | Merkmal von Personen, die dazu neigen, Reize aus der Umwelt intensiver wahrzunehmen, diese gründlicher zu verarbeiten und auch mit stärkeren Gefühlen darauf zu reagieren. |
Homosexualität | Gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung. Man fühlt sich sexuell zu Angehörigen des gleichen Geschlechts hingezogen. Manche Homosexuelle bezeichnen sich auch als schwul oder lesbisch. | |
Hyperaktivität | übermäßiger Bewegungsdrang oder innere Anspannung | In starker Ausprägung ein Kernmerkmal von ADHS. Bezeichnet einen starken Bewegungsdrang, körperliche Unruhe und Anspannung. |
Hypochondrie, hypochondrische Störung | Sehr starke und andauernde Angst davor, eine schwere Krankheit zu haben oder zu bekommen | |
Hypothese | Annahme | Annahme, die wissenschaftlich untersucht wird |
ICD | Die "Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme" wird zur Feststellung und Kennzeichnung körperlicher Erkrankungen und psychischer Störungen durch Fachpersonal genutzt. Die ICD wird auch im deutschen Gesundheitssystem verwendet. | |
Impulsivität | Neigung zu unbedachtem Handeln | In starker Ausprägung ein Kernmerkmal von ADHS. Zeichnet sich zum Beispiel dadurch aus, dass Personen schnell und unüberlegt handeln. Dazu kann gehören, dass sie anderen häufig ins Wort fallen. Auch riskantes Verhalten kann ein Zeichen von Impulsivität sein. |
Impulskontrollstörung | Störung der Impulskontrolle | Eine psychische Störung, bei der die Selbstkontrolle der Betroffenen nicht richtig funktioniert. Sie spüren einen Drang zu einem Verhalten und können diesen Impuls nicht gut oder nur schwer unterdrücken. Beispiele für Impulskontrollstörungen sind zwanghaftes Stehlen oder auch zwanghaftes Brandstiften. |
Inhibition | Hemmung | Als Inhibition oder Hemmung bezeichnet man es, wenn eine automatische Reaktion oder ein Impuls unterdrückt wird. Beispielsweise trägt die Fähigkeit zur Inhibition bei Kindern dazu bei, sich auf das Lesen eines Buches zu konzentrieren, anstatt sich von Geräuschen ablenken zu lassen. |
Inklusionskriterien | Einschlusskriterien | Eigenschaften, die eine Person oder ein Objekt erfüllen muss, um an einer Studie teilnehmen zu dürfen |
Insula | Teil des Gehirns in der Großhirnrinde. Steht im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Gefühlen und Sinnesreizen sowie von Schmerz. | |
Intelligenzquotient (IQ) | Der Intelligenzquotient (IQ) wird verwendet, um das Ergebnis, das eine Person in einem Intelligenztest hat, darzustellen. Das Ergebnis einer Person wird dabei mit den Ergebnissen anderer Menschen verglichen. Zum Beispiel mit den Ergebnissen aller Menschen, die in etwa gleich alt sind. Ein durchschnittlich intelligenter Mensch hat einen IQ von 100. 68 von 100 Menschen liegen im IQ-Bereich zwischen 85 und 115. IQ-Werte unter 70 oder über 130 sind sehr selten. | |
Intention | Absicht | Personen haben die Intention sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, wenn sie sich bewusst für dieses Verhalten entschieden haben und gezielt planen es zu tun. Damit verbunden kann auch das Erreichen bestimmter Ziele sein. Zum Beispiel, die Absicht regelmäßig Sport zu treiben, um gesund zu bleiben. |
Interaktion | Wechselwirkung | Drückt zum Beispiel aus, dass zwei Behandlungen miteinander besser oder schlechter wirken, als wenn man die Behandlungen einzeln anwendet. |
Interbrain Synchrony | gleichzeitige Gehirnaktiviät | Angleichung der Aktivität von mindestens zwei Gehirnen. Das passiert zum Beispiel, wenn Menschen zusammenarbeiten. |
Interesse | Das Bedürfnis nach mehr Wissen und Freude daran, es sich anzueignen. Dies kann allgemein eine Eigenschaft beschreiben ("Jemand ist ein interessierter Mensch") oder sich nur auf bestimmte Themen und Situationen beziehen. | |
Interessenkonflikt | Eine Situation, bei der es neben einem Hauptinteresse (zum Beispiel gute Forschung machen) ein weiteres Interesse (zum Beispiel Geld verdienen) gibt und die Möglichkeit besteht, dass dadurch das Hauptinteresse leidet (zum Beispiel schlechtere Forschung gemacht wird). Ob das Hauptinteresse tatsächlich leidet, muss von unabhängigen Personen beurteilt werden. | |
internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie | Therapieform, die online durchgeführt wird und auf der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. Sie hilft Menschen, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Es gibt zwei Varianten: mit therapeutischer Unterstützung oder als Selbsthilfeprogramm, das ohne direkte Anleitung durchgeführt wird. | |
Interpersonelle Psychotherapie | Ein besonders kurzes Verfahren speziell für die Behandlung von Depressionen und Essstörungen. Hierbei stehen Beziehungen zu anderen Menschen und das eigene Verhalten im Austausch mit anderen Menschen im Fokus. Das Ziel ist es, die Symptome zu verringern und Ursachen und Auslöser von Stress im Alltag zu bewältigen. | |
Intervention | Behandlung, Einflussnahme | Eine Intervention ist eine Maßnahme, die etwas an einer Situation verändern soll, zum Beispiel eine Psychotherapie oder ein spezielles Trainingsprogramm. |
intrinsische Motivation | Menschen sind intrinsisch motiviert etwas zu tun, wenn sie es aus sich selbst heraus gerne tun, ohne dass jemand ihnen einen äußeren Anreiz dafür gibt. Das bedeutet, dass sie dafür weder eine Belohnung bekommen noch eine Bestrafung vermeiden. | |
Job Rotation | Arbeitsplatzwechsel | Eine bestimmte Art und Weise, wie Arbeit organisiert werden kann; Mitarbeitende wechseln dabei systematisch den Arbeitsplatz oder den Aufgabenbereich |
Juvenilismus | Jugendalter | 1) Entwicklungsphase des Jugendalters 2) wenn eine Person in ihrer seelischen Entwicklung auf einer jugendlichen Stufe stehenbleibt |
Kardiometabolische Erkrankungen | Eine Gruppe körperlicher Erkrankungen. Sie umfasst Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Stoffwechsels wie Diabetes. | |
Kausalität | Ursache-Wirkungs-Beziehung | Beschreibt eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen zwei oder mehreren untersuchten Variablen, Merkmalen oder Konstrukten. Zum Beispiel verursacht Regen eine nasse Straße. |
Kindheitstrauma | Belastende Erfahrungen in der Kindheit, wie Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung, können zu einem Trauma führen. Wenn solche Erlebnisse nicht verarbeitet werden, können sie auch noch im Erwachsenenalter zu psychischen Problemen führen. | |
Kleptomanie | zwanghaftes Stehlen | |
kognitive Fähigkeiten | Intelligenz Wahrnehmung Aufmerksamkeit Gedächtnis | Umfasst je nach Kontext Intelligenz, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung, Reaktionsgeschwindigkeit, Gedächtnisleistung und weitere Aspekte des Denkens |
kognitive Kontrolle | Ermöglicht eine an die eigenen Ziele angepasste Informationsverarbeitung und darauf abgestimmtes Verhalten. Zum Beispiel, dass man in der Lage ist, auf einen inneren Antrieb nicht direkt zu reagieren und sein Verhalten den eigenen Zielen entsprechend anzupassen. | |
kognitive Umstrukturierung | Verfahren zur Behandlung psychischer Störungen, das den Schwerpunkt auf Gedanken legt, die dazu beitragen, dass die Störung bestehen bleibt. Betroffene lernen, solche Gedanken zu erkennen und zu verändern. | |
Kognitive Verhaltenstherapie | Eine von vielen Psychotherapieformen zur Behandlung psychischer Störungen. In der kognitiven Verhaltenstherapie wird an den aktuellen Problemen von Personen gearbeitet. Im Fokus stehen die Prüfung und gegebenenfalls Veränderung von Denkweisen und Einstellungen der Person sowie des konkreten Verhaltens. | |
Komorbidität | Begleiterkrankungen | |
Kompetenz | Fähigkeiten | Das Vorhandensein ausreichender Fähigkeiten, Kenntnisse oder Eigenschaften, die in einer bestimmten Situation erforderlich sind. |
Kompetenzerwartungen und -überzeugungen | Denkweisen über eigene Fähigkeiten | Art und Weise, wie Menschen über eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten denken |
Kontrollüberzeugungen | Denkweise über die eigene Kontrolle | Art und Weise, wie Menschen ihre Kontrollmöglichkeiten wahrnehmen. |
Korrelation | Zusammenhang | |
Kreativität | Fähigkeit einer Person oder einer Gruppe, etwas zu erschaffen, was neu und in irgendeiner Form nützlich ist. | |
Längsschnittstudie | Eine Studie, bei der die gleichen Personen wiederholt untersucht werden. | |
Lebensqualität | Persönliches Wohlbefinden, das insbesondere auf die eigene psychische und körperliche Gesundheit zurück geht. Dazu gehören die eigene körperliche Leistungsfähigkeit und wie körperlich eingeschränkt man sich im Alltag fühlt, aber auch das seelische Wohlbefinden. | |
Limitationen | Beschränkungen, Grenzen | |
Magnetresonanztomografie (MRT) | Eine Untersuchungsmethode, um über Magnetfelder Bildaufnahmen des Gehirns oder anderer Teile des Körperinneren zu machen. | |
Magnetresonanztomografie (MRT) | Eine Untersuchungsmethode, um über Magnetfelder Bildaufnahmen des Gehirns oder anderer Teile des Körperinneren zu machen. | |
Meditation | Übungen, die der Beruhigung und Sammlung des Geistes dienen. Bei manchen Techniken liegt der Fokus beispielsweise auf offenem Gewahrsein und Achtsamkeit, bei anderen auf Mitgefühl. | |
Menstruationszyklus | weiblicher Zyklus | Zyklisch auftretende hormonelle Veränderungen bei vor allem weiblichen Personen im geschlechtsreifen Alter. |
Mentale Gesundheit | Psychische Gesundheit, Seelische Gesundheit | Die Abwesenheit einzelner oder mehrerer Symptome seelischer Beeinträchtigungen |
Metaanalyse | Übersichtsarbeit | |
Metabolismus | Stoffwechsel | |
metakognitive Therapie | Psychotherapie, die darauf abzielt, zu verändern, wie Menschen über ihre Gedanken denken. Dabei geht es um das Erkennen und Verändern von Überzeugungen über das Denken selbst. Zum Beispiel den Glauben, dass Sorgen nützlich sind. Ziel ist es, Menschen zu helfen, sich weniger in negativen Gedanken zu verlieren. | |
Moderation | Bezeichnet den Einfluss, den ein Merkmal auf den Zusammenhang zwischen zwei anderen Merkmalen hat (z.B. den Einfluss von körperlicher Fitness auf den Zusammenhang von Alter und Zufriedenheit). | |
Moderator | Bezeichnet ein Merkmal, dass sich auf den Zusammenhang zwischen zwei anderen Merkmalen auswirkt (z.B. wenn sich körperlicher Fitness auf den Zusammenhang von Alter und Zufriedenheit auswirkt). | |
moralisches Denken | Beschreibt, inwiefern Eigennutz oder moralische Prinzipien wie Fairness oder Gerechtigkeit beim Umgang mit moralischen Probleme im Vordergrund stehen. | |
moralisches Verhalten | Wenn Menschen sich so verhalten, wie es gesellschaftlich allgemein als richtig angesehen wird. Das Verhalten basiert dann auf allgemein annerkannten Werten wie Gerechtigkeit, Mitgefühl und Respekt. | |
Motivation | Der Antrieb oder die inneren Kräfte, die Menschen dazu bewegen, Ziele zu erreichen oder bestimmte Handlungen auszuführen. Motivation kann durch innere Anreize, wie persönliche Bedürfnisse, oder externe Anreize, wie Belohnungen, beeinflusst werden. | |
Motorcortex | Teil des Gehirns in der Großhirnrinde. Ist für die bewusste Ausführung und Steuerung von Bewegungen verantwortlich. | |
Multiple Sklerose | Andauernde Erkrankung des Nervensystems, die in Schüben auftritt und unterschiedlich verläuft. Betroffene können zum Beispiel Sehstörungen oder Muskellähmungen haben. | |
Multisource-Feedback | Feedback von verschiedenen Quellen | auch: 360 Grad-Feedback. Bewertungsmethode, bei der eine Person Rückmeldungen von verschiedenen Quellen erhält. Dazu gehören Vorgesetzte, Teammitglieder und manchmal Kund:innen. Diese unterschiedlichen Perspektiven sollen eine bessere Beurteilung der Stärken und Entwicklungsbereiche ermöglichen. Ziel ist es, ein ausgewogeneres Bild der Leistung zu erhalten. |
Narzissmus | Neigung zu Selbstbezogenheit und Selbstverliebtheit | Selbstbezogenheit oder Selbstverliebtheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das jeder Mensch hat, das aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist |
Narzisstische Persönlichkeitsstörung | krankhafte Selbstbezogenheit und Selbstverliebtheit | |
Need for Cognition | Bedürfnis nach geistiger Herausforderung | Das Bedürfnis, geistig herausgefordert zu werden. Das ist ein Bedürfnis, das jeder Mensch hat, das aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist. Menschen, bei denen dieses Bedürfnis stark ausgeprägt ist, nehmen eher an anspruchsvollen Aktivitäten teil, die viel Nachdenken erfordern. Sie haben zum Beispiel Spaß am Lösen von Rätseln. |
Neugier | Das Bedürfnis, eine bestimmte Wissenslücke zu schließen, wenn man merkt, dass man etwas nicht weiß. Dies kann eine Eigenschaft beschreiben (jemand ist ein neugieriger Mensch) oder sich nur auf eine bestimmte Situation beziehen. | |
Neurotizismus | Neigung zu Ängstlichkeit und Stimmungsschwankungen | Einer von fünf grundlegenden Persönlichkeitsfaktoren, die jeder Mensch hat, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind |
Nicht-direktive Therapie | Eine von vielen Psychotherapieformen zur Behandlung psychischer Störungen. Sie wird auch klientenzentrierte oder personenzentrierte Psychotherapie oder Gesprächspsychotherapie genannt. Die Therapieform soll bei der Bewältigung akuter oder alltäglicher Probleme unterstützen, indem die Betroffenen als Experten und Expertinnen für ihre eigene Erfahrungswelt gestärkt werden. | |
Nikotinersatzprodukte | Nikotinhaltige Produkte, die Betroffenen den Ausstieg aus dem Rauchen erleichtern sollen. Hierzu zählen nikotinhaltige Pflaster, Kaugummis, Nasensprays oder Mundsprays | |
Objektivität | Ein wichtiges Gütekriterium in der Forschung: eine gute Studie sollte objektiv sein, das heißt, ihr Ergebnis sollte beispielsweise möglichst unabhängig davon sein, wo sie stattfindet oder wer sie durchführt | |
Odds Ratio (OR) | Maß für das Chancenverhältnis zwischen zwei Gruppen. Beträgt die Odds Ratio 1, unterscheiden sich die Gruppen nicht in ihren Chancen oder Risiken für ein bestimmtes Ereignis, zum Beispiel, dass sich Symptome verbessern oder dass eine Krankheit auftritt. Beträgt die Odds Ratio 2, ist das Risiko für eine Gruppe doppelt so hoch. Beispiel: Etwa 1 von 100 Personen in der Allgemeinbevölkerung erkranken an einer Psychose. Ist für eine bestimmte genetisch vorbelastete Gruppe das Odds Ratio 2, so erkranken aus dieser Gruppe 2 von 100 Personen. | |
Offenheit für Erfahrungen | Eines von fünf grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen, die jeder Mensch hat, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind. Personen mit hoher Ausprägung sind eher neugierig und kreativ und haben Interesse an neuen Ideen und Erfahrungen. | |
Oniomanie | Kaufsucht | |
Operationalisierung | messbar machen | Die Art und Weise, auf die theoretische Begriffe oder Annahmen in der Forschung untersucht werden. Zum Beispiel gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Operationalisierung von Ängstlichkeit: man könnte einen Fragebogen nutzen, Stresshormone untersuchen, oder beobachten, wie sich ängstliche Menschen verhalten |
Organisationsklima | Wahrgenommene Art der Zusammenarbeit und Stimmung, die in einem Unternehmen herrschen. Das Organisationsklima hat starke Auswirkungen auf die Motivation und Zufriedenheit von Beschäftigten. | |
Paartherapie | Beratung oder Behandlung, bei der Paare Unterstützung bekommen, Probleme in ihrer Beziehung zu lösen. Ein Therapeut oder eine Therapeutin helfen dabei, besser zu kommunizieren, Konflikte zu bewältigen und wieder mehr Verständnis füreinander zu bekommen. Ziel ist es, die Beziehung zu stärken und Lösungen für schwierige Situationen zu finden. | |
Paranoia | Verfolgungswahn | |
pathologisch | krankhaft | |
People of Color (PoC) | Selbstbezeichnung von Personen oder Personengruppen, die rassistischen Einstellungen, Behandlungen und Worten ausgesetzt sind. | |
permissiver Erziehungsstil | Elterliche Erziehung, die durch viel elterliche Wärme und wenig Kontrolle gekennzeichnet ist | |
Persönlichkeitsstörung | Bei Persönlichkeitsstörungen weisen Menschen extreme Ausprägungen in bestimmten persönlichen Merkmalen auf, was zu abweichendem und unangemessenem Fühlen und Verhalten führen kann. Die Störungen verursachen erheblichen Leidensdruck bei der betroffenen Person und/oder in ihrem Umfeld. | |
Placebo | Scheinbehandlung, Scheinmedikament | |
Postpartale Psychose | Eine seltene psychische Störung, die bei Müttern in den ersten Wochen nach der Geburt auftritt. Die Häufigkeit liegt bei weniger als 1 von 1000 Geburten. Symptome können extreme Stimmungsschwankungen aber auch Bewusstseinsstörungen sein. | |
posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) | Traumastörung | Psychische Störung, die in Folge eines extrem belastenden (traumatischen) Ereignisses auftreten kann. Betroffene erleben zum Beispiel Symptome wie Angstattacken, Schlafprobleme, starke Angespanntheit und Erschöpfung. |
posttraumatischer Stress | Traumareaktion | Traumareaktion, die weniger stark ist als bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung |
Prä-Post-Messung / Prä-Post-Vergleich | Vorher-Nachher-Messung, Vorher-Nachher-Vergleich | Eine methodische Besonderheit von Studien, bei denen Werte von Studienteilnehmenden vor und nach der Durchführung einer Maßnahme oder eines Experiments betrachtet und verglichen werden. So können Forschende mögliche Veränderungen untersuchen. |
präfrontaler Cortex | Teil des Gehirns im vorderen Lappens der Großhirnrinde. Steht im Zusammenhang mit dem Gedächtnis, Gefühlen und der Handlungsplanung. | |
Prävalenz | Häufigkeit | Die Prävalenz ist eine Zahl, die beschreibt, wie häufig beispielsweise eine Erkrankung in der Bevölkerung vorkommt. |
Predictive Processing-Theorie | Laut dieser neurowisschaftichen Theorie trifft das Gehirn kontinuierlich Vorhersagen über die Umwelt. Diese Vorhersagen gleicht das Gehirn dann mit dem ab, was wirklich passiert. | |
Problemlösetherapie | Eine von vielen Psychotherapieformen zur Behandlung psychischer Störungen. Dabei erarbeiten Therapeut:in und Betroffene gemeinsam praktische Lösungsansätze für die Bewältigung von Alltagsproblemen. Durch Ausprobieren, Verwerfen und Ändern erlernen die Betroffenen schließlich einen neuen Umgang mit den Alltagsproblemen. | |
Progressive Muskelentspannung | Ein psychologisches Verfahren zur Entspannung. Dabei werden, meist im Liegen, wiederholt bestimmte Muskeln angespannt und wieder entspannt. | |
Protektive Faktoren | Schutzfaktoren | Schutzfaktoren können dazu beitragen, dass manche Menschen trotz schwieriger Erlebnisse nicht an einer psychischen Störung erkranken. Ein Schutzfaktor ist zum Beispiel eine sichere Bindung zu den Eltern in der Kindheit. |
pseudowissenschaftlich | scheinwissenschaftlich, vorgeblich wissenschaftlich | |
psychiatrische Ambulanzen | Ambulante psychiatrische Einrichtungen wie an Kliniken angeschlossene Therapiezentren. Ambulant bedeutet hierbei, dass die betroffenen Personen nicht stationär in der Klinik aufgenommen werden. | |
Psychodynamische Psychotherapie | Eine von vielen Psychotherapieformen zur Behandlung psychischer Störungen. In der psychodynamischen Psychotherapie stehen vor allem die unbewussten seelischen Prozesse von Personen im Fokus. Hierbei wird angenommen, dass vergangene Konflikte und Erfahrungen aktuelle psychische Beschwerden herbeiführen. Ziel ist es unter anderem, unbewusste Konflikte zu lösen. | |
Psychoedukation | Bei der Psychoedukation erhalten Patient:innen Informationen über ihre psychische Erkrankung und Möglichkeiten der Behandlung und Selbsthilfe. | |
Psychological Detachment | Abschalten | Die Fähigkeit von der Arbeit abzuschalten. |
Psychopharmaka | Medikamente für psychische Störungen | Medikamente, die zur Behandlung psychischer Störungen verschrieben werden können. Sie behandeln in der Regel nicht die Ursache einer Störung, können aber unterstützend wirken und Symptome lindern. |
Psychose | Menschen mit einer Psychose hören und sehen manchmal Dinge, die nicht da sind oder glauben fest an Dinge, die nicht stimmen. Dieser Zustand kann das Denken, Fühlen und Verhalten stark beeinflussen und zu großem Leidensdruck bei den Betroffenen und ihrem Umfeld führen. Häufig leiden Menschen mit Schizophrenie an einer Psychose. | |
Psychotherapie | Behandlungsmethode, bei der Gespräche mit speziell ausgebildeten Psychotherapeutinnen und -therapeuten helfen, psychische Erkrankungen zu bewältigen. Ziel ist es unter anderem, Gedanken und Verhaltensmuster zu verstehen und zu verändern, um das Wohlbefinden zu verbessern. Es gibt viele verschiedene Formen der Psychotherapie, deren Wirksamkeit gut belegt ist. | |
Psychotizismus | Neigung zu Gefühlskälte und Ich-Bezogenheit | Ein Persönlichkeitsmerkmal, das jeder Mensch hat, das aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist. |
Q-Sort-Verfahren | Ein Verfahren, mit dessen Hilfe eine Person eine Einschätzung über sich selbst abgeben kann. | |
Querschnittsstudie | Eine Studie, bei der Personen nur einmalig untersucht werden. | |
r (Korrelation) | Gibt die Richtung und Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen (z.B. Intelligenz und Schulnote) an. Eine Korrelation kann Werte von -1 bis +1 annehmen. Beträgt die Korrelation 0, besteht kein Zusammenhang zwischen den Merkmalen. Je näher sie +1 oder -1 kommt, desto stärker ist der Zusammenhang. Ab ±0.10 spricht man von einem schwachen, ab ±0.30 von einem mittelstarken und ab ±0.50 von einem starken Zusammenhang. In der Psychologie sind starke Zusammenhänge eher selten. Zum Beispiel beträgt die Korrelation zwischen Schulnote und Intelligenz "nur" um 0.50. Das ist ein Beispiel für einen der stärksten Zusammenhänge, den man in der Psychologie findet. | |
Racialized Identity | persönlich empfundene Zugehörigkeit zu einer Rasse oder Volksgruppe | Zugehörigkeitsgefühl zu einer Rasse oder Volksgruppe. |
randomisiert | zufällig | |
Rassismus | Die Überzeugung, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (Volk, Rasse, Ethnie) mit Minderwertigkeit einhergeht. Rassismus äußert sich in feindlichen Einstellungen, Handlungen und Worten gegenüber Angehörigen eben dieser Gruppen. | |
Reaktionszeit | Zeitspanne von der Verarbeitung einer Information bis zu einer Reaktion, zum Beispiel einem bestimmten Verhalten. In Experimenten können Teilnehmende zum Beispiel aufgefordert werden, wenn sie auf dem Bildschirm bestimmte Farben sehen, bestimmte Tasten zu drücken. Die Zeit vom Erscheinen der Farbe bis zum Tastendruck ist die Reaktionszeit. | |
relatives Risiko | Maß für das Risikoverhältnis in zwei Gruppen. Beträgt das relative Risiko 1, unterscheiden sich die Gruppen nicht in ihrem Risiko für ein bestimmtes Ereignis, zum Beispiel, eine Depression zu entwickeln. Ist das relative Risiko 2, ist in einer Gruppe das Risiko für das Ereignis doppelt so hoch, wie in der anderen Gruppe. | |
Reliabilität | Zuverlässigkeit | Ein wichtiges Gütekriterium von Messinstrumenten wie Fragebögen oder Intelligenztests; ein guter Intelligenztest soll reliabel sein, das heißt zum Beispiel bei zwei Testungen einer Person mit mehreren Monaten Abstand ein annähernd gleiches Ergebnis erzielen |
Resilienz | Widerstandsfähigkeit | Bezeichnet die Fähigkeit einer Person oder eines Objekts, nach einem schädigenden Ereignis wieder in den vorherigen Zustand zurückzukehren. Beispielsweise bezeichnet man eine Person als resilient, wenn sie, nachdem sie eine schwierige Zeit erlebt hat, wieder ihre ursprüngliche seelische Gesundheit erlangt. |
Rho (Korrelation) | Gibt die Richtung und Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen (z.B. Schulnote und Platzierung in einem Wettkampf) an. Die Korrelation Rho kann Werte von -1 bis +1 annehmen. Beträgt die Korrelation 0, besteht kein Zusammenhang zwischen den Merkmalen. Je näher sie +1 oder -1 kommt, desto stärker ist der Zusammenhang. | |
Rumination | Grübeln | |
schizoide Persönlichkeitsstörung | Betroffene haben wenig oder kein Interesse an sozialen Beziehungen und sind lieber für sich allein. Sie empfinden an wenigen Tätigkeiten Freude und zeigen sich eher gefühlskalt. | |
Schizophrenie | Psychische Störung, bei der Betroffene oft Probleme haben, die Realität klar zu erkennen. Sie können Dinge sehen oder hören, die nicht da sind und an Dinge glauben, die nicht stimmen. Sie scheinen unlogisch oder verwirrt zu denken. | |
schizotype Persönlichkeitsstörung | Betroffene sind extrem misstrauisch und meiden Kontakte zu anderen. Sie zeigen häufig sehr ungewöhnliches Verhalten und äußern Gedanken, die andere als seltsam empfinden. | |
Schizotypie | Eine Persönlichkeitseigenschaft, die die Neigung beschreibt, soziale Kontakte zu vermeiden und seltsame Gedanken- und Glaubensinhalte zu haben und ungewöhnliches Verhalten zu zeigen | |
Screening | Untersuchung zur Früherkennung | Untersuchungen zur Früherkennung zum Beispiel psychischer Störungen. Dafür kommen meist kurze Tests oder Fragebögen zum Einsatz. Durch die frühe Erkennung soll verhindert werden, dass sich Beschwerden verschlimmern. Außerdem können Betroffene so frühzeitig Hilfen in Anspruch nehmen. |
Selbstregulation | Fähigkeit, eigene Gefühle und eigenes Verhalten zu steuern | |
Selbstwert | Selbstwertgefühl | Einstellung gegenüber sich selbst, Bewertung der eigenen Person |
Sexismus | Bezeichnet, dass Menschen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden. Zum Beispiel, wenn Männer Frauen aufgrund ihres Geschlechts weniger ernst nehmen oder respektieren. | |
signifikant | bedeutsam | |
SMD (Standardisierte Mittelwertsdifferenz) | Statistisches Maß, das vor allem in Metaanalysen verwendet wird. Da in Metaanalysen verschiedene Studien zusammengefasst werden, muss das Gesamtergebnis auf Basis verschiedener Messmethoden berechnet werden können. Das Effektmaß SMD kann dies berücksichtigen und den standardisierten Unterschied der Mittelwerte berechnen. | |
somatisch | körperlich | |
somatische Belastungsstörung | Psychische Störung, bei der Betroffene entweder körperliche Beschwerden haben und darunter leiden, für die sich medizinisch keine Ursache finden lässt. Oder die körperlichen Beschwerden haben eine medizinische Ursache, die Betroffenen beschäftigen sich aber außergewöhnlich stark mit ihren Beschwerden. Sie haben großen Leidensdruck und suchen häufig immer wieder ärztlichen Rat. | |
soziale Präsenz | soziale Eingebundenheit | Das Gefühl, in einer sozialen Situation zu sein, also echten menschlichen Kontakt zu haben - zum Beispiel in Videokonferenzen. |
soziales Funktionsniveau | soziale Fähigkeiten | Beschreibt, wie gut eine Person im Alltag mit anderen Menschen zurechtkommt. Zum Beispiel, wie gut man Freundschaften pflegen kann, wie die Familienverhältnisse sind und wie gut man mit anderen zusammen arbeiten kann. |
Sozialisation | Die Anpassung einer Person an die Anforderungen der Gesellschaft. Dies geschieht in der Regel in der Kindheit. Mit "Sozialisation" kann sowohl der Prozess der Anpassung gemeint sein oder aber auch das Ergebnis dieses Prozesses, also wie gut angepasst eine Person ist. | |
Spiritualität | Beschäftigung mit Sinn- und Wertfragen, die über das eigene Leben hinausgehen. Z.B. der Glaube an eine oder das Erleben einer höheren Wahrheit, Wirklichkeit oder Macht | |
Standardbehandlung | Englisch auch: "Treatment-as-usual". Wenn man die Wirksamkeit einer Behandlung feststellen möchte, vergleicht man diese oft mit einer anderen, bisher oder sonst üblichen Behandlung. Eine neue Art der Psychotherapie kann man zum Beispiel mit einer üblichen Psychotherapie, zum Beispiel der Kognitiven Verhaltenstherapie, vergleichen. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist dann die Standardbehandlung. | |
Stichprobe | Teilnehmende der Studie | Gesamtheit der Teilnehmenden an einer Studie |
Stressauslöser | Faktoren, die körperliche und/oder psychische Stressreaktionen auslösen können. 1) körperliche Stressauslöser: Umfasst körperliche Anstrengung, Sport, Treppen steigen 2) zwischenmenschliche Stressauslöser: Umfasst reale oder nachgestellte Bewertungssituationen, wie das Halten einer öffentlichen Rede, ein Bewerbungsgespräch, eine Prüfungssituation 3) schmerzbezogene Stressauslöser: Kälte, Druck | |
Stressreaktion | Umfasst körperliche und/oder psychische Reaktionen auf stressige Situationen, Reize und Ereignisse. Etwa der Anstieg des Stresshormons Cortisol (Stresshormon) im Blut oder Speichel, der Anstieg der Herzfrequenz oder das subjektive Empfinden von Stress. | |
Stupor | Starrezustand | Personen mit Stupor können sich körperlich nicht mehr bewegen. Sie können auch nicht mehr auf äußerliche Reize reagieren. Dabei sind sie aber bei wachem Bewusstsein, das heißt sie können die Umgebung wahrnehmen und verstehen, wenn ihnen etwas gesagt wird. Stupor ist meist ein Symptom bestimmter schwerer psychischer Krankheiten. |
substanzbezogene Suchterkrankung | Drogensucht | Betroffene haben starkes Verlangen nach einem Stoff (zum Beispiel Alkohol oder Kokain) und können nicht oder sehr schwer damit aufhören, diesen regelmäßig zu sich zu nehmen. Trotz erheblicher negativer Auswirkungen auf ihre Gesundheit, Beziehungen und die Arbeit, setzen sie den Gebrauch fort. |
Suizid | Selbsttötung | |
supportive Psychotherapie | Eine Form der Psychotherapie, die bei lang dauernden und/oder sehr schweren psychischen Störungen oder in einer Krise angewendet wird. Es geht dabei vor allem um die Linderung von Symptomen und die Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags. | |
Symptom | Anzeichen einer Krankheit, Anzeichen einer psychischen Störung, Merkmale einer Krankheit, Merkmale einer psychischen Störung | |
systemische Therapie | Eine Form der Psychotherapie, die Menschen in ihrem sozialen Umfeld betrachtet. Statt nur das Problem einer einzelnen Person zu behandeln, werden Beziehungen innerhalb der Familie, Partnerschaft oder anderen sozialen Gruppen betrachtet. Ziel ist es, diese Beziehungen zu verstehen und hilfreiche Veränderungen anzustoßen. | |
Technisch gestützte Mehrarbeit | Bezeichnet, dass Beschäftigte über technische Geräte wie Smartphones oder Laptops außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit arbeiten. Ein Beispiel ist, wenn Beschäftigte nach Feierabend ihre Emails abrufen oder geschäftliche Anrufe entgegennehmen. | |
temporoparietaler Cortex | Bereich der Großhirnrinde, der sich im Übergang zwischen dem Temporallappen (Schläfenlappen) und dem Parietallappen (Scheitellappen) befindet | |
Thalamus | Kerngebiet im hinteren Bereich des Zwischenhirns. Wird auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet. | |
traditionelle Maskulinität | traditionelle Männlichkeit | Einstellungen dazu, wie „echte“ Männer sich zu verhalten haben – zum Beispiel stark, unabhängig und dominant |
Training sozialer Fertigkeiten | Wird häufig als Teil eines Therapiekonzeptes zur Behandlung psychischer Störungen eingesetzt, beispielsweise in der Kognitiven Verhaltenstherapie. Mit dem Training sollen Betroffene zum Beispiel lernen, eigene Rechte gegenüber anderen durchzusetzen. | |
Trait | typisches Verhaltensmuster | Ein Verhaltensmuster, das eine Person typischerweise über längere Zeit und in verschiedenen Situationen zeigt |
Trauma | Bei einem traumatischen Ereignis erleben Personen Situationen, die für sie selbst oder andere Personen lebensbedrohlich oder stark gefährdend sind; sie empfinden dabei extreme Furcht und ein Gefühl von Hilflosigkeit. Eine solche Erfahrung kann bei Menschen Spuren hinterlassen, die man als Trauma bezeichnet. | |
Traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie | Eine von vielen Psychotherapieformen zur Behandlung psychischer Störungen. Im Fokus stehen die Prüfung und gegebenenfalls Veränderung von Denkweisen und Einstellungen der Person sowie des konkreten Verhaltens unter besonderer Beachtung einer traumatischen Erfahrung. Zum Beispiel können nicht zutreffende oder nicht hilfreiche Gedanken mit Bezug zur traumatischen Erfahrung erkannt und verändert werden. | |
Treatment-As-Usual | Standard-Behandlung | |
Unabhängige Variable | Größe, die verändert wird und deren Wirkung auf eine andere Größe gemessen wird; will man beispielsweise die Auswirkung von einer zusätzlichen Stunde Nachhilfe pro Woche auf die Schulnoten untersuchen, so ist das Vorhandensein der zusätzlichen Stunde Nachhilfe die Unabhängige Variable | |
Untersuchungsdesign | Vorgehensweise der Studie | Ein Überbegriff dafür, wie während des Forschungsprozesses vorgegangen wird, um zu einer Erkenntnis zu kommen. Man entscheidet sich zuerst für ein bestimmtes Untersuchungsdesign und danach werden die Einzelheiten der Studie geplant. Bei einem experimentellen Design müssen beispielsweise andere Dinge beachtet werden als bei einem Beobachtungsdesign. |
Vagusnerv | Hirnnerv, der für den Austausch zwischen Gehirn und fast allen Organen zuständig ist. Er steuert unter anderem die menschliche Herzaktivität, unsere Verdauung und unseren Stoffwechsel in Ruhephasen. | |
Valenz | Wertigkeit | Wie gut oder schlecht man eine Person, ein Objekt, ein Ereignis oder einen Zustand findet |
Validität | Gültigkeit | Ein wichtiges Gütekriterium in der psychologischen Forschung. Bei Studien meint Validität, dass die Schlussfolgerungen gerechtfertigt sind, die die Forschenden aus der Studie ziehen. Bei Testverfahren meint Validität, dass die Verfahren das messen, was sie messen sollen. |
Verhaltensaktivierung | Eine Methode der Verhaltenstherapie. Sie wird vor allem bei Menschen mit depressiven Beschwerden angewandt. Die Betroffenen werden darin unterstützt, Aktivitäten in Übereinstimmung mit ihren Werten und Zielen zu planen und durchzuführen. | |
Verhaltenssucht | Eine Störung, bei der Betroffene bestimmte Verhaltensweisen unkontrolliert und im übersteigerten Maß ausführen. Sie sind nicht süchtig nach Drogen, sondern nach einem Verhalten. Ein Beispiel ist das krankhafte Glücksspiel. Verhaltenssüchte gehören zu den Impulskontrollstörungen. | |
Verhaltenstraining | Gruppen- oder Einzeltraining, bei dem Teilnehmende neue Verhaltensweisen erlernen und lernen ungünstiges Verhalten zu reduzieren. Verhaltenstrainings werden zum Beispiel eingesetzt um soziale Fähigkeiten, einen gesunden Umgang mit Stress oder Selbstkontrolle zu üben. | |
vernachlässigender Erziehungsstil | Elterliche Erziehung, die durch wenig elterliche Wärme und wenig Kontrolle gekennzeichnet ist | |
Verschwörungstheorie | Verschwörungen sind geheime Vorhaben innerhalb einer kleinen Gruppe. Die Vorhaben beziehen sich auf verbotene Einflussnahme, Machtübernahme oder anderes kriminelles Verhalten. Verschwörungstheorien beschreiben und erklären solche vermuteten Vorhaben. | |
Verträglichkeit | Neigung zu Hilfsbereitschaft und Mitgefühl | Einer von fünf grundlegenden Persönlichkeitsfaktoren, die jeder Mensch hat, die aber bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind |
Vortesterfahrung | Ob und in welchem Ausmaß eine Person vor der Durchführung eines Tests oder einer Aufgabe schon Kontakt mit den Materialien dieses Tests oder dieser Aufgabe hatte. | |
Vulnerabilität | Verletzbarkeit | Im Laufe des Lebens entstandene oder angeborene Anfälligkeit für körperliche oder seelische Erkrankungen; anhand von Vulnerabilitätsfaktoren kann man beispielsweise erklären, warum manche Menschen eher eine Erkrankung entwickeln als andere Menschen. Solche Faktoren können zum Beispiel genetisch bedingt sein oder auch etwas mit dem direkten Umfeld der Person zu tun haben. |
Wartekontrollgruppe | Vergleichsgruppe von Studienteilnehmenden, die zunächst keine Behandlung erhält, sondern auf eine spätere Behandlung wartet. Zum Beispiel erhält eine Gruppe eine Psychotherapie und die andere wartet auf eine Behandlung. Wenn es der Gruppe mit der Psychotherapie nachher besser geht, liegt das wahrscheinlich an der Behandlung. | |
Wernicke-Areal | Bereich für Sprachverständnis | Ein Bereich im Gehirn, der für das Verständnis von Sprache wichtig ist |
Within-Subjects-Design | Merkmal einer Studie, die Zusammenhänge oder Unterschiede innerhalb von Personen untersucht (zum Beispiel die Veränderung einer Person über die Zeit) | |
Xenophilie | Aufgeschlossenheit gegenüber Fremdem | Gegenüber Fremdem aufgeschlossen und positiv gestimmt sein |
Xenophobie | Fremdenfeindlichkeit | Gegenüber Fremdem abweisend und negativ gestimmt sein |
Y-Wert | Bezeichnung für die untersuchte Größe ("abhängige Variable") | |
Yerkes-Dodson-Gesetz | Beschreibt den Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistungsfähigkeit: die beste Leistung erbringt eine Person, wenn die Aktivierung weder zu niedrig (Unterforderung) noch zu hoch (Überforderung) ist. | |
z-Wert | Standardisierter Wert, der die Vergleichbarkeit verschiedener Größen möglich macht; es ist festgelegt, dass der durchschnittliche z-Wert "0" ist und dass 68 von 100 Menschen im Bereich zwischen -1 und 1 liegen | |
zentrales Nervensystem (ZNS) | Nervenbahnen im Gehirn und Rückenmark | |
zwanghafte Persönlichkeitsstörung | Betroffene haben einen starken Drang, Vieles zu kontrollieren und auf ganz bestimmte Weise auszuführen. Sie haben das Gefühl, Dinge perfekt ausführen zu müssen, was häufig dazu führt, dass sie auch einfachste Tätigkeiten kaum zu Ende bringen können. | |
Zwangsstörung | Eine psychische Störung, bei der Betroffene das Gefühl haben, einen Gedanken oder Handlungen immer wieder durchführen zu müssen. Der innere Drang dazu ist sehr stark und Betroffene haben häufig einen sehr hohen Leidensdruck. | |
Zyklusphasen | Phasen des vor allem weiblichen Menstruationszyklus, die verschiedene Stadien körperlicher bzw. hormoneller Veränderungen kennzeichnen. Dazu gehören unter anderem die Follikelphase (Eireifung), die Ovulationsphase (Eisprung) und die Luteal- bzw. Gelbkörperreifungsphase (nach dem Eisprung) sowie die Menstruationsphase (Blutung). | |
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Zitation
KLARpsy. (2024). KLARsaurus - Nachschlagewerk für allgemeinverständliche Übersetzungen und Erklärungen psychologischer Fachbegriffe. Leibniz-Institut für Psychologie. https://klarpsy.de/klarsaurus/